Aktuelles Dividenden-Scoring der LBBW informiert Dividendenliebhaber

Vor dem Hintergrund der weltweit – bei gute Qualität – ausgesprochen niedrigen Zinsen bis hinein in den Minus-Bereich entdecken viele Anleger die immer noch erstaunlich hohen Dividendenrenditen guter Qualitätsaktien. Denn es muss immer wieder erstaunen, was national und international noch an guten Renditen bei Qualitätsaktien zu erzielen sind. Dabei interessieren sich zunehmend nicht nur jene Anleger für diese Dividendenwerte, die auf hohe und regelmäßige Ausschüttungen zum Bestreiten ihres Lebensunterhaltes angewiesen sind.

Mehr und mehr greifen auch jene Anleger bei den sogenannten Dividendenwerten zu, die den kursstabilisierenden Effekt nachhaltig guter Dividenden zu schätzen wissen. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass es nicht immer auf die augenblicklich hohe und höchste Dividende ankommt. Was zählt ist die nachhaltig gute Dividende, weil diese langfristig neben dem nachhaltigen Liquiditätsnutzen und einen kursstabilisierenden Nutzen bringt.

Die jeweils 10 besten Dividendenwerte aus dem LBBW-Scoring

In diesem Zusammenhang sollten sich Anleger, die in diese Dividendenrichtung denken, unbedingt das soeben erschienene Dividenden-Scoring-Modell der Landesbank Baden-Württemberg zu Gemüte führen, ein Modell mit qualitativen und quantitativen Bewertungsfaktoren zur Analyse einer nachhaltigen Dividendenausschüttung. Die Auswahlkriterien:

-       Erwartete Dividendenrendite für 2016

-       Gute Bonität, hohe Ertragskraft und solides Wachstum

-       Vergangene und zukünftige Ausschüttungen

-       Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen, wohingegen Analystenratings keine Rolle spielen

Die einzelnen Faktoren für diese Untersuchung ergeben sich aus den beigefügten Tabellen. Dabei wurden für alle untersuchten drei Indices (Euro Stoxx 50, DAX und MDAX) aus den Tabellen der LBBW die jeweils zehn ersten, also wohl interessantesten Dividendenwert wiedergegeben.

Gute Dividenden als Kursstütze auch beim Zinsanstieg?

Dazu ein interessantes Statement der LBBW: „Unter dem Gesichtspunkt der Dividenden sind Aktien relativ gesehen heute so attraktiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr....Derzeit werfen Aktien der notierten Großkonzerne zumeist höhere Erträge ab als deren langlaufende Anleihen – eine historisch gesehen sehr seltene Konstellation.“

Sehr interessant. Denn das lässt beim Investor doch sofort die Überlegung aufkommen, dass Aktien aufgrund dieser Tatsache selbst bei einem Anziehen der Zinsen gar nicht so gefährdet sind wie dies allgemein oft angenommen. Sicher eine gute Einsicht zur Steuerung des eigenen Aktiendepots unter dem Aspekt dieser Dividendenphilosophie (im gleichen Sinne in meinem Beitrag vom 23.09.2016 auf Cashkurs: “Aktienmarkt mit Angst vor einem Zinsanstieg“).

Munich Re als DAX-Spitzenreiter

Dazu ein kurzer Blick auf die zehn führenden DAX-Werte im Rahmen dieses Scoring. Deutlich an der Spitze liegt Munich Re mit 87,2 Gesamtpunkten. Jeweils 100 Punkte entfallen aufdie Faktoren Rendite unnd Dividendensenkungen (also keine) gute 94 Punkte auf das Rating. Dazu ein kurzer Vergleich mit dem von vielen Anlegern aus verschiedenen Gründen geschätzten Dividendenwert Deutsche Telekom, der in dieser Scoring-DAX-Liste erst an 15. Stelle auftaucht. Das resultiert an äußerst geringen Punkten der Telekom bei den Faktoren Dividendendeckung (nur drei Punkte, Munich Re hingegen 33; sodann bei der Rendite nur 80 (Munich Re 100), und vor allem beim Faktor EPS/Gewinn-Schwankungen mit nur 7 Punkten (Munich Re hingegen 63)).

Dazu noch ein Blick in die Zukunft

Derartige Zusammenhänge bringen nun den pfiffigen Anleger sofort dazu, selbst weiter in die Zukunft zu denken. Hat zum Beispiel der eine oder andere Wert, der in einzelnen Punkten schlecht abgeschnitten hat, das Zeug, sich in den nächsten Jahren positiv zu entwickeln. Hat zum Beispiel die Telekom ihre Gewinnentwicklung nun besser im Griff als in den letzten Jahren, so dass in Sachen EPS/Gewinn-Schwankungen demnächst ein deutlich höherer Wert für diesen Faktor zu erwarten ist als die derzeit dünnen 7? Damit, und evtl. anderen Veränderungen, könnte dann der Wert schnell unter die ersten 10 rutschen. Dies nur als Gedankenspiel für jene Anleger, die analytisch ausgesprochen fit sind und die Analyse der LBBW selbst noch fortschreiben, also dynamisieren wollen.

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